Das österreichische Register der wirtschaftlichen Eigentümer - Ein Überblick
Das Register der wirtschaftlichen Eigentümer stellt ein weiteres Instrument im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung dar. Gemäß dem Wirtschaftlichen Eigentümer Registergesetz (WiEReG) sind Unternehmen, Stiftungen und Trusts verpflichtet, Informationen über ihre wirtschaftlichen Eigentümer in diesem zentralen Register zu hinterlegen und – was noch praxisrelevanter ist – aktuell zu halten.
Hier die To Do's für Unternehmen auf einen Blick:
Wer ist wirtschaftlicher Eigentümer?
Als wirtschaftlicher Eigentümer gilt grundsätzlich jede natürliche Person, die direkt oder indirekt mehr als 25 % der Anteile an einem Unternehmen hält. Bei komplexeren Unternehmensstrukturen kann die Ermittlung des wirtschaftlichen Eigentümers durchaus herausfordernd sein. Entscheidend ist letztlich, welche natürlichen Personen tatsächliche Kontrolle über das Unternehmen ausüben.
Welche Daten werden erfasst?
Im Register werden folgende Daten der wirtschaftlichen Eigentümer gespeichert:
- - Der vollständige Name und das Geburtsdatum
- - Die Staatsangehörigkeit
- - Der aktuelle Wohnsitz
- - Die Art und der Umfang der Beteiligung des wirtschaftlichen Eigentümers am Unternehmen. Dies umfasst bei mehrstöckigen Strukturen auch dazwischen liegende Gesellschaften.
Pflichten der Unternehmen
- Unternehmen sind verpflichtet, die Daten ihrer wirtschaftlichen Eigentümer innerhalb von vier Wochen nach Eintragung in das Firmenbuch oder sonstige Stammregister (zB Vereinsregister) im elektronischen Weg über das Unternehmensserviceportal zu melden.
- Bei Änderungen der Daten sind diese ebenfalls unverzüglich zu aktualisieren.
- Darüber hinaus sind die Daten zumindest einmal pro Jahr durch das Unternehmen zu überprüfen und ggf zu aktualisieren.
All dies hat einen erhöhten Compliance-Aufwand sowie Transparenz der Eigentümerstruktur zur Folge.
Die Verantwortlichen sollten die ihre Verpflichtungen nach dem WiEReG jedenfalls nicht auf die leichte Schulter nehmen. Falsche oder unvollständige Angaben können zu Haftungsansprüchen führen. Eine Nichterfüllung der Pflichten führt zu (automatisiert verhängten) Geldstrafen sowie in weiterer Folge zur Einleitung von Finanzstrafverfahren.